Aus dem Tritt? Gleichgewichtsstörungen haben viele Ursachen

Aus dem Tritt? Gleichgewichtsstörungen haben viele Ursachen

Wer aus dem Gleichgewicht gerät, lebt gefährlich. Der Gleichgewichtssinn im Ohr sorgt dafür, dass wir die Balance halten, uns koordiniert im Raum bewegen und immer sicher wissen, wo wir uns in Relation zu oben und unten befinden. Das geistige Gleichgewicht ist eine andere Sache, die aber nicht ganz unabhängig vom Körper stattfindet.

Körperliche und seelische Ursachen für das gestörte Gleichgewicht

Es kann viele Gründe haben, wenn jemand wiederholt von Schwindel befallen wird. Die einfachsten Dinge können Störungen des Gleichgewichtssinns mit sich bringen, beispielsweise schnelles Drehen, eine kurvenreiche Autofahrt oder eine Achterbahnfahrt auf dem Jahrmarkt. Es gibt durchaus Menschen, die das nicht verkraften und noch Stunden später etwas unsicher auf den Beinen sind. Auch Alkohol, Cannabis und andere Drogen können den Gleichgewichtssinn stören und zu Schwindel bis hin zur Orientierungslosigkeit führen. Auch manche Medikamente lösen Schwindel aus.

Aber mitunter haben Gleichgewichtsstörungen auch schwerwiegendere körperliche Ursachen. Morbus Menière oder Neuritis Vestibularis beispielsweise sollten unbedingt medikamentös behandelt werden. Die Schwindelattacken sind hier etwas heftiger und kehren wieder, ihre Intensität steigert sich im Krankheitsverlauf, andere Beschwerden kommen begleitend hinzu.

Auch Migräne, Verspannungen und Stress können Schwindel auslösen. Oft genug sind Schwindelgefühle psychisch bedingt, gehen auf eine zu hohe Belastung oder ein Ungleichgewicht zurück. Menschen unter Druck, in Trauer oder in anderen belastenden Situationen zeigen Schwindel. Kommt zum Schwindel irgendwann noch die Angst vor dem Schwindel dazu, ist es Zeit, sich professionelle Hilfe zu suchen. Denn auch Migräne, Verspannungen und Stress können ärztlich behandelt werden und sollten es.

Säure-Basen Haushalt im Blick behalten

Körperliches Gleichgewicht geht über die reine Balance im Sinne einer koordinierten Raumbewegung hinaus. Auch der Stoffwechsel des Körpers sollte sich stets im Gleichgewicht befinden. Was viele Menschen nicht wissen: Ernährungsumstellungen, Stress und Diäten bringen das Säure-Basen Verhältnis des Körpers durcheinander. Wer sich kohlenhydratarm ernährt, übersäuert seinen Körper beispielsweise. Die Sprache zeigt, wie es uns geht: Wenn wir uns ausgelaugt fühlen, fehlen wortwörtlich die Laugen im Körper. Das Gleichgewicht ist gestört. Und das führt zu einem Unwohlsein, das sich ebenfalls in Schwindelgefühlen ausdrücken kann.

Sport hilft bei einem derartigen Ungleichgewicht nur wenig, die körperliche Betätigung kann sogar zu einer noch massiveren Übersäuerung des Körpers führen. Was dagegen gut hilft, ist eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an frischem Obst und Gemüse. Zink ist eines der Spurenelemente, das den Körper wieder ins Gleichgewicht bringt. Zink wird für ein gesundes Wachstum von Nägeln, Haaren und Haut benötigt. Auch das Immunsystem benötigt Zink. Und damit sind wir wieder beim Wohlbefinden angekommen: Kleine Infekte machen sich oft nur durch ein diffuses Schwächegefühl, durch Unwohlsein bemerkbar. Der Körper (insbesondere das Immunsystem) ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die Erklärung dafür liegt in der Anatomie begründet: Der Gleichgewichtssinn liegt im Ohr, in einem kleinen Organ direkt neben den Gehörgängen. Im Verlaufe einer Erkältung schwellen die Schleimhäute des Mund-Rachenraums an, die Nasen- und Nebenhöhlen können mit Schleim verstopfen, und die Druckverhältnisse verändern sich. Dann kann in den Ohren ein Druckgefühl entstehen, das auch den Gleichgewichtssinn beeinflusst.



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