Fibromyalgie – Mysteriöse Erkrankung der Muskeln

Viel zu oft erklären Ärzte körperliche Beschwerden mit Stress oder psychischen Störungen. So auch die Fibromyalgie, auch Faser-Muskel-Schmerz (FMS) genannt. Viele Ärzte fürchten die Diagnose FMS, denn über die Krankheit ist bisher nur wenig bekannt. Dennoch sind die chronischen Faser-Muskel-Schmerzen nicht zu unterschätzen, denn sie können Betroffenen das Leben zur Hölle machen.

Die Erkrankung tritt oftmals im Alter von 30 bis 60 Jahren auf. Rund zwei Prozent der Bevölkerung in westlichen Industrienationen leidet unter FMS. Dabei sind mehr Männer als Frauen betroffen. Patienten klagen in der Regel über Schmerzen am ganzen Körper, vor allem aber in den Muskeln und Gelenken. Trotz einer Reihe von Tests, wird die Diagnose meist nicht richtig gestellt. Bluttests zeigen keine erhöhten Entzündungswerte und Ultraschalluntersuchungen keine organischen Veränderungen. Lediglich eine Computertomographie macht deutlich, dass bestimmte Schmerzareale stärker aktiviert sind. Trotz mit der Krankheit einhergehender Gelenkschmerzen zählt FMS nicht zu den rheumatischen Erkrankungen.

Die Symptome der Fibromyalgie sind sehr komplex

Da die Beschwerden häufig auf eine Depression folgen, wird die Erkrankung oft als psychosomatisch bedingt deklariert. Neben chronischen Schmerzen können auch folgende Symptome auftreten:

  • andauernde Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Mundtrockenheit
  • Ängstlichkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Dauern die Beschwerden länger als drei Monate an, liegt der Verdacht einer Fibromyalgie nahe.

    Neuer Durchbruch in der Ursachenforschung

    Betroffene werden meist nicht ernst genommen, da es häufig an einer eindeutigen Erkrankungsursache fehlt. Bisher gingen Mediziner davon aus, dass der Entstehung der Fibromyalgie eine Depression oder eine andere psychische Störung vorausgeht. Die Fehldiagnosen führen letztlich dazu, dass FMS erst Jahre später diagnostiziert wird. Forscher der Uni Würzburg haben nun jedoch eine nachweisbare Erklärung für die Erkrankung gefunden: Auf der Suche nach Auslösern der typischen FMS-Schmerzen konnten sie Schädigungen an den kleinen schmerzleitenden Nervenfasern feststellen.

    Derzeit gilt Fibromyalgie als unheilbar

    Betroffene müssen sich mit dauernden Schmerzen arrangieren. Um die Beschwerden zu lindern, setzen Ärzte in der Regel eine Behandlung mit so genannten Muskelrelaxantien an. Die Medikamente bewirken, dass sich die Skelettmuskulatur vorübergehend entspannt. Daneben werden physiotherapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik oder Massagen verschrieben. Zusätzlich kann in einer Verhaltenstherapie ein besserer Umgang mit den Beschwerden erlernt werden.


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