Herzrhythmusstörungen – Wenn der Herzschlag aus dem Takt gerät

Keine bevorstehende Prüfung und kein Stress, aber trotzdem ein unangenehmes Pochen im Brustraum. Nach dem Messen des Pulses ist klar: Das Herz schlägt nicht nur zu schnell sondern auch unregelmäßig. Herzrhythmusstörungen haben jedoch nicht zwangsläufig organische Ursachen. Manchmal ist es auch eine reine Kopfsache.

Im Ruhezustand schlägt unser Herz im regelmäßigen Abstand 60 bis 80 Mal pro Minute. Herzrhythmusstörungen zeigen sich hingegen in einem unregelmäßiger Puls, Herzrasen und Schwindel. Die häufigste Form dabei ist das Vorhofflimmern, auch „absolute Arrhythmie“ genannt. Dabei ziehen sich die Herzvorhöfe bis zu 600 Mal zusammen. Die häufigen Kontrakturen beeinflussen den Herzrhythmus, sodass dieser zu schnell und zu regelmäßig wird. Bei einer lang anhaltenden erhöhten Herzfrequenz wird auf Dauer der Herzmuskel geschädigt, was zur so genannten Herzinsuffizienz führt. Unbehandelt kann die Arrhythmie im schlimmsten Fall sogar einen lebensbedrohlichen Schlaganfall verursachen.

Die Herzrhythmusstörungen werden oft nur zufällig erkannt

Die meisten Menschen nehmen die unregelmäßigen Herzschläge gar nicht wahr. Manchmal verspüren Betroffene neben einen leichten Druck im Brustbereich auch eine innere Unruhe und Aufgeregtheit. Auch die einzelnen Herzschläge können vernommen werden. In diesem Falle gilt es Ruhe zu bewahren und die Beschwerden bei einem Arzt vorzustellen. Dieser kann mit einem EKG erste Hinweise darauf geben, ob die Herzrhythmusstörungen natürlicher oder krankhafter Natur sind. Mit anschließenden Bluttests wird dann nach der Ursache geforscht.

Arrhythmie kann auf andere Erkrankungen hinweisen

Sind die Herzrhythmusstörungen krankhaft, dann liegt die Ursache oftmals in einer Funktionsstörung des Sinusknotens, der dem Körper als natürlicher Herzschrittmacher dient. Ebenso könnte eine Störung des Reizleitungssystems für die Arrhythmie verantwortlich sein. Elektrische Impulse können nicht mehr in die Herzmuskelzellen weitergeleitet werden und beeinträchtigen so das rhythmische Zusammenziehen des Herzmuskels. Die Ursache dafür kann in einer vorangegangenen Erkrankung liegen:

  • Bluthochdruck
  • Hypo- oder Hyperthyreose
  • koronare Herzerkrankungen
  • angeborener Herzfehler
  • Kardiomyopathie

In einigen Fällen ist die Arrhythmie psychosomatisch bedingt

Bei Stress oder Depressionen kann die vermehrte Adrenalinausschüttung den natürlichen Herzrhythmus beeinträchtigen. Mit der Einnahme von Beta-Blockern kann die Hormonausschüttung unterdrückt werden und der Puls verlangsamt sich allmählich. Wer öfters an Arrhythmie leidet, sollte regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt durchführen lassen. Treten die Unregelmäßigkeiten nur in bestimmten Situationen auf, kann eventuell eine psychotherapeutische Behandlung Abhilfe schaffen.

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