Leberzirrhose – Folgen der Schrumpfleber

Wer an Leberzirrhose leidet, befindet sich bereits im Endstadium einer chronischen Lebererkrankung. Rund 500.000 Deutsche sind davon betroffen – und nicht immer ist ein übermäßiger Alkoholkonsum dafür verantwortlich. Sofern die Funktion der Leber nicht länger stabilisiert werden kann, ist eine Transplantation die einzige lebensrettende Maßnahme.

Bei der Leberzirrhose findet ein Umbau des Gewebes statt, der sich durch die Bildung von Knötchen oder Narben auszeichnet. Dadurch schrumpft die Leber nicht nur in ihrem normalen Umfang, sondern auch die Durchblutung sowie der Gallenabfluss werden behindert.

Für das Absterben der Leberzellen können mehrere Faktoren verantwortlich sein:

  • Alkohol- bzw. Medikamentenvergiftung
  • chronische Virusinfektionen wie Hepatitis B oder C
  • Verfettung der Leber bei Adipositas
  • autoimmune Lebererkrankungen wie primär biliäre Zirrhose oder primär sklerosierende Cholangitis
  • angeborene Stoffwechselerkrankungen wie Hämochromatose

Im Anfangsstadium der Leberzirrhose sind die Symptome noch unspezifischer Natur. Betroffene leiden meist unter Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Gewichtsverlust. Erst im Fortschreiten des Prozesses kristallisieren sich spezifische Symptome wie Gelbsucht, Juckreiz, Wassereinlagerungen oder Bluterbrechen heraus. Spätestens bei diesen Anzeichen muss reagiert werden, um lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.

Die Liste der möglichen Komplikationen ist lang

Die Schädigung der Leber bringt eine Vielzahl von Komplikationen mit sich, die den gesamten Organismus betreffen können. Da die Entgiftungsfunktion erheblich eingeschränkt ist, steigt der Ammoniakspiegel im Blut. Dadurch kann das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen werden und zu Muskelzittern (Tremor) und Hirnschädigungen (Enzephalopathie) führen.

Innere Blutungen

Blutstauungen in der Leber können zum einen ein Anschwellen der Milz verursachen, was einen vermehrten Abbau von Thrombozyten verursacht. Dadurch ist die Blutgerinnung bzw. die Wundheilung erheblich gestört. Zum anderen werden Umgehungsblutkreisläufe durch die Speiseröhre und den Magen gebildet. Dort bilden sich im Inneren Varizen aus, ähnlich den Krampfadern an den Beinen. Diese drohen unter hohem Druck zu platzen und können so lebensbedrohliche innere Blutungen auslösen.

Stoffwechselerkrankungen

Die mangelnde Eiweißproduktion in der Leber hat zur Folge, dass sich die Muskelmasse allmählich abbaut. Man fühlt sich zunehmend kraftlos und matt. Da die Leber eine zentrale Rolle beim Stoffwechsel einnimmt, können Schädigungen zur Ausprägung eines hepatischen Diabetes führen. Diese Form des Diabetes mellitus zeichnet sich dadurch aus, dass die Leber nicht länger Glukose speichern kann, mit der Folge des Blutzuckeranstiegs.

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