Schluss mit Kopfzerbrechen – Neue Therapie gegen das Grübeln

Wie geht es beruflich weiter? Bin ich überhaupt wertvoll? Liebt mein Partner mich wirklich? Auf manche Fragen werden wir wohl nie eine Antwort bekommen. Doch statt sich den Kopf zu zerbrechen, ist es Zeit zu handeln, denn das ständige Abwägen, Nachdenken und Zweifeln kann sich negativ auf die Psyche auswirken.

Das Grübeln liegt dem Mechanismus der Selbstreflexion zugrunde

Ebenso wie Schlaf- und Appetitlosigkeit kann auch das Grübeln eine Begleiterscheinung einer ernsthaften Depression darstellen. Doch wenn die quälenden Fragen bleiben, wird auch die depressive Stimmung nicht verschwinden. Wer ständig grübelt, riskiert nicht nur schlechte Laune, sondern büßt auch das Vertrauen in sich selbst ein. Problemlösungsstrategien können so nicht entwickelt, geschweige denn umgesetzt werden. Gefangen in der Welt der Gedanken wird man unfähig, auch nur einen Schritt zu tun und Dinge in die Hand zu nehmen. Aus diesem Grund entwickelten Forscher an der Uni Bochum eine neue Therapieform, die auf eine kontrollierte Lenkung der Konzentration abzielt. Bei der sogenannten „kognitiven Verhaltenstherapie des Grübelns“ sollen Patienten mithilfe verschiedener Übungen die Kontrolle ihrer Gedanken trainieren und so das endlose Grübeln in ein einfaches Nachdenken verwandeln. Die Testphase zeigte bereits erste Erfolge: Das Selbstwertgefühl ebenso wie eine positive Einstellung waren bei achtzig Prozent der Patienten auch noch nach der Behandlung deutlich gestärkt.


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