Volkskrankheit Diabetes – warum immer mehr Kinder daran erkranken

Kennt man die Krankheit Diabetes Typ 2 auch heute noch unter dem Namen „Altersdiabetes“, ist sie jedoch längst keine Krankheit mehr, die lediglich Senioren betrifft. Immer öfter erkranken auch Kinder an der Stoffwechselstörung. Als Hauptursache gilt der veränderte Lebenswandel – vor allem bezüglich Bewegung und Essgewohnheiten.





Neue Lebensweisen, neue Probleme

Der typische Tagesablauf eines Kindes hat sich über die letzten fünfzig Jahre extrem gewandelt. Verbrachten Kinder früher ihre Zeit spielend und tobend im Freien und kamen zu den Mahlzeiten oft nur gezwungenermaßen, sieht es heute fast gegensätzlich aus: Der Bewegungsdrang vieler Kinder hat sich drastisch reduziert – Computerspiele und Fernseher haben den Wettbewerb gegen Spielplätze, Wälder und Felder überlegen gewonnen. Der Nachwuchs allerdings zahlt den Preis dafür. In Kombination mit einer ungesunden Ernährung, zu vielen Süßigkeiten und zuckerhaltigen Getränken werden die Bauchspeicheldrüse und die Zucker aufnehmenden Zellen enorm gefordert. Die Zellen, welche auf das Insulin reagieren, werden resistenter gegen das Hormon, die Bauchspeicheldrüse produziert folglich mehr davon – bis ihre Funktion schwächer wird.

Diagnose und Behandlung

Eine schwächer werdende Bauchspeicheldrüse muss sich noch nicht einmal in erhöhten Nüchternblutzuckerwerten zeigen. Bei einem Glukosetoleranztest jedoch zeigt sich eine verlangsamte Zuckeraufnahme in die Zellen. Doch wie merkt man überhaupt, dass sich das Kind einer Untersuchung unterziehen sollte? Übergewicht ist der erste Faktor, der zu größerer Vorsicht anhalten sollte. Viele übergewichtige Kinder entwickeln Diabetes Typ 2. Bei Mädchen sind es oft Zyklusstörungen und eine Veränderung an den Eierstöcken, die der Frauenarzt meist in einer Routineuntersuchung feststellt. Erst im fortgeschrittenen Stadium kommen vermehrter Durst und Leistungsabfall vor – dann ist die Bauchspeicheldrüse jedoch schon oftmals stark eingeschränkt.

Mit der richtigen Hilfe Diabetes in Schach halten

Ist eine Diabeteserkrankung festgestellt worden, kann in den meisten Fällen noch einiges getan werden, um eine Verbesserung des Krankheitsbildes zu erreichen. Ist das Kind übergewichtig, ist eine Gewichtsreduzierung unbedingt notwendig. Auch bei schlanken Kindern sollte eine Optimierung der Ernährung stattfinden. Vollkorn statt Weißmehl, eine Reduzierung des Zuckers und eine Beschränkung auf drei Hauptmahlzeiten, um die Bauchspeicheldrüse nicht ständig zu belasten, bewirken oftmals schon kleine Wunder. Projekte zur Vorbeugung von Diabetes bieten teilweise auch schon Schulen an. Zur Aufklärung kommen Ärzte oder medizinisches Personal in Schulklassen. Auch Stiftungen haben das Problem mit den jüngsten Diabetikern erkannt, bieten Informationen und Hilfe für Eltern und Kinder an oder helfen ebenfalls betroffenen, besonders bedürftigen Kindern im Ausland. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier: www.awd-stiftung-kinderhilfe.de

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