Feuchte Wundheilung ist besser

Eine offene Wunde am Knie infolge eines Fahrradsturzes, eine offene Blase an der Ferse durch unbequeme Schuhe – viele Menschen würden nun sagen: „Da muss Luft dran!“, doch dies ist ein Trugschluss. Es ist wesentlich besser, die Wunden feucht zu halten am besten mit speziellen Pflastern und Gels, denn werden die Wunden falsch versorgt, kann dies die Entstehung von Narben begünstigen, die Wundheilung verlangsamen und die Gefahr für Desinfektionen erhöhen.

Entscheidend zur schnellen Wundheilung: feucht halten

Früher galt lange Zeit, dass eine Wunde trocken gehalten werden muss. Doch laut neuesten Untersuchungen ist diese Annahme falsch. Eine feuchte Wundbehandlung wäre die bedeutend klügere Alternative. Einerseits fördert sie den Heilungsprozess dadurch, dass die Bildung von Wundschorf verhindert wird (Wundschorf bildet eine Art Barriere, wodurch neue Zellen daran gehindert werden, in das verletzte Gewebe zu dringen) und damit auch das Risiko einer anschließenden Narbenbildung. Mediziner fanden heraus, dass Wunden in einem feuchten Milieu bis zu 50 % schneller heilen als wenn sie mit einem trockenen Pflaster oder ohne jegliches Verbandsmaterial abgedeckt werden. Andererseits reduziert die feuchte Wundheilung die Gefahr von Infektionen mit Bakterien und Viren.

Pflaster und Hydrogels für ein feuchtes Wundmilieu

Als Erstes wird die Wunde gesäubert – am besten mit Trinkwasser oder einem Desinfektionsspray -, damit sich keine Erreger in das offene Gewebe einnisten können. Anschließend wird ein spezielles Pflaster bzw. eine andere Wundauflage (so genannte hydroaktive Verbände), die Feuchtigkeit spendet, über die Wunde gelegt. Je nach Zustand der Wunde kann zu Gelpflastern oder Hydrogelen gegriffen werden. Wenn die Wunde sehr trocken ist, empfiehlt sich ein Gelpflaster. Ebenso empfehlenswert ist es, auf eine feuchte Wundheilung bei Blasen zu achten. Dafür gibt es spezielle Blasenpflaster. Meist enthalten die Wundauflagen Alginate, Hydrokolloide, Hydrogele oder Silber-Aktivkohle-Zusätze. Durch das feuchte Wundmilieu wird verhindert, dass die Wundflüssigkeit austrocknet und damit wichtige Enzyme und Hormone nicht in das Gewebe eindringen können.

Risiko für Narben und Infektionen durch feuchte Wundheilung reduzieren

Eine feuchte Wundbehandlung senkt das Risiko der Narbenbildung, der Infektion mit Viren und Bakterien und fördert gleichzeitig den natürlichen Wundheilungsprozess, in dem die Bildung von Wundschorf verhindert wird und damit die Zellerneuerung barrierefrei vonstattengehen kann.

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