Rund zwei Millionen Deutsche leiden unter Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bekannt. Die Krankheit führt zu Atemnot, Erschöpfungserscheinungen und Ansammlungen von Flüssigkeit in den Gliedmaßen, besonders den Beinen. Da besonders Menschen über 60 von Herzschwäche betroffen sind, deuten sie die Symptome oft als Altersbeschwerden und gehen nicht zum Arzt. Doch Herzinsuffizienz kann behandelt werden und die Symptome lassen sich in vielen Fällen deutlich lindern.
So wird Herzinsuffizienz diagnostiziert
Wenn ein Betroffener glaubt, Symptome einer Herzinsuffizienz zu erkennen, sollte er seinen Hausarzt konsultieren. Ausnahme: Er leidet unter akuten Symptomen wie starker Atemnot, einem Druckgefühl in der Brust und stark geschwollenen Knöcheln (Anzeichen für plötzliche Zunahme von Wassereinlagerungen). Dann unbedingt den Notarzt rufen.
Der Hausarzt wird den Patienten auffordern, die Symptome detailliert zu schildern, um sich ein genaues Bild von den Beschwerden zu machen. Im Anschluss folgt eine gründliche Untersuchung. Eventuell wird der Hausarzt den Patienten für zusätzliche Untersuchungen an einen Kardiologen überweisen.
Der Kardiologe kann beispielsweise eine Echokardiographie durchführen, also eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Das ermöglicht die Darstellung von Herzgewebe und Blutfluss auf einem Bildschirm. Der Kardiologe erkennt anhand dieser Bilder schnell Fehlfunktionen. Darüber hinaus werden Blut und Urin des Patienten untersucht, um Hinweise auf Ursachen zu erhalten und gleichzeitig die Verträglichkeit für bestimmte Medikamente zu prüfen. Wird eine Herzinsuffizienz diagnostiziert, wird der Kardiologe mit dem Hausarzt die weitere Betreuung und Behandlung des Patienten abstimmen.
Behandlungsmöglichkeiten von Herzschwäche
Die Behandlung einer Herzinsuffizienz erfolgt in spezialisierten Kliniken, sogenannten Herzzentren, und Herzambulanzen. In den Herzzentren wird in der Regel die Behandlung unmittelbar nach der Diagnose durchgeführt, während die Herzambulanzen meist die längerfristige Betreuung übernehmen.
Entsprechend der Schwere ihrer Erkrankung (NYHA-Stadien I-IV) erhalten Herzinsuffizienz-Patienten individuell abgestimmte Therapieprogramme, die die medikamentöse Behandlung sowie Anpassungen der Lebensführung umfassen.
Das Ziel einer Herzinsuffizienz-Therapie immer die Linderung der Symptome der Krankheit – in erster Linie durch eine genau eingestellte medikamentöse Behandlung und gegebenenfalls auch durch einen operativen Eingriff. Die konsequente Behandlung der Herzinsuffizienz kann vielfach die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
In manchen Fällen leiden die Patienten auch unter Herzrhythmusstörungen. Die Herzkammern arbeiten nicht mehr synchron und das Herz verliert zusätzlich an Pumpleistung. Zur Behandlung können hier Herzschrittmacher oder Mini-Defibrillatoren implantiert werden.
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