Wo liegt der Unterschied zwischen Depression und Melancholie?

Fast jeder von uns leidet im Laufe seines Lebens hin und wieder unter einer unbestimmten Melancholie, die mit Antriebs- und/oder Mutlosigkeit einhergeht. In der Regel ist solch ein Stimmungstief vorübergehend: Eine kleine Pause vom Alltag, zum Beispiel in Form eines Urlaubs, kann bereits Abhilfe schaffen. Anders sieht das bei einer Depression aus: Hierbei handelt es sich um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung.

Depressive Verstimmungen

Depressive Verstimmungen dauern in der Regel nur wenige Tage an. Meist gibt es eine konkrete Ursache: Sei es Ärger mit den Arbeitskollegen, ein Streit mit dem Partner oder ein Todesfall in der Familie – verschiedenste Situationen können zu einem vorübergehenden Seelentief führen. Mögliche Begleiterscheinungen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit und Probleme beim Ein- oder Durchschlafen. Spätestens nach ein bis zwei Wochen bessern diese Beschwerden sich aller Regel nach, der Betroffene fasst neuen Mut und blickt optimistischer in die Zukunft. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, können sportliche Aktivitäten, Gespräche mit einem vertrauten Menschen oder ein Hobby, dem man sich mit viel Elan widmen kann, äußerst hilfreich sein.

Symptome einer Depression

Hält die Niedergeschlagenheit mehr als zwei Wochen an oder ist sie besonders stark ausgeprägt, sodass eine aktive Teilnahme am Leben nur schwer oder gar nicht mehr möglich ist, steckt vermutlich mehr als eine leichte Melancholie dahinter. Eine Depression geht oftmals mit einer sozialen Isolation einher; die Betroffenen vereinsamen und schaffen es nicht, sich aus eigener Kraft aus diesem Seelentief zu befreien. In diesem Fall ist psychologische Unterstützung unerlässlich, um die Ursache für die Depression ausfindig zu machen und Stück für Stück die Lebensfreude zurückzugewinnen. Im Gegensatz zur depressiven Verstimmung wird eine Depression häufig mit Antidepressiva behandelt, aber auch intensive Gespräche mit einem Therapeuten unterstützen den Heilungsprozess. In Deutschland stehen viele renommierte Institute bereit, Depressionspatienten zu helfen, zum Beispiel das Max-Planck-Institut für Psychiatrie, das in München ansässig ist und von Professor Florian Holsboer geleitet wird, der auch mit seiner Firma, der HolsboerMaschmeyer NeuroChemie, die er zusammen mit Carsten Maschmeyer führt, auf diesem Gebiet forscht. Holsboer ist seit 2012 auch Träger des wichtigen Robert-Pfleger-Forschungspreises.

Warnsignale frühzeitig erkennen

Wer hin und wieder eine leichte Melancholie verspürt und antriebslos ist, muss sich in der Regel keine Sorgen machen: Depressive Verstimmungen sind völlig natürlich und vergehen meist nach ein bis zwei Wochen. Wer jedoch über einen längeren Zeitraum unter einer extremen Niedergeschlagenheit leidet, sollte dieses Warnsignal ernst nehmen und mit dem Hausarzt über seine Beschwerden reden.

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