Chirurgie: die Königsdisziplin der Medizin

Die Chirurgie ist eines der verantwortungsvollsten, vielseitigsten und anspruchsvollsten Teilgebiete der Medizin – gewissermaßen die Königsdisziplin. Fundierte fachliche Kenntnisse, eine gewisse Belastbarkeit und handwerkliches Geschick gehören zu den Grundvoraussetzungen, die Sie für den Beruf des Chirurgen mitbringen sollten.

Einsatzgebiete von Chirurgen

Ein großer Teil von Chirurgen ist in Krankenhäusern tätig und dort im Operationssaal ebenso aktiv wie in der Ambulanz und auf den Stationen. Daneben arbeiten Chirurgen in niedergelassenen Chirurgie-Praxen und bei Rettungsdiensten. Etwa acht Prozent aller in Deutschland tätigen Ärzte haben eine chirurgische Facharztprüfung abgelegt.

Ein Beruf, der unter die Haut geht

Die Allgemeine Chirurgie sowie die diversen chirurgischen Spezialisierungen haben alle geneinsam, dass die Durchführung von Operationen zum Kern des Berufsbilds gehört. Um dieser buchstäblich unter die Haut gehenden Tätigkeit gewachsen zu sein, ist eine bestimmte psychische Konstitution nötig. Menschen, die kein Blut sehen können, sind als Chirurgen eher fehl am Platze.

Wenn hingegen die Anatomie des Menschen Ihr Interesse erweckt, gibt es eigentlich kein besseres Teilgebiet der Medizin für Sie. Anders als die Ärzte der meisten Fachrichtungen haben Chirurgen tagtäglich mit dem Inneren des Menschen zu tun – nicht nur diagnostisch in Form von bildgebenden Verfahren, sondern mit den eigenen Händen. Deshalb ist die Chirurgie auch derjenige Bereich der Medizin, der die spannendsten handwerklichen Ansprüche an den Arzt stellt.

Nicht wenige erfahrene Chirurgen sprechen außerdem vom Gefühl der Befriedigung dabei, ihre Patienten direkt wieder gesund zu machen. Das gelingt natürlich nicht bei jeder Operation zu 100 Prozent, aber in sehr vielen Fällen wird die Ursache des Leidens dauerhaft durch eine OP beseitigt.

Ausbildung zum Chirurgen

Die Karriere eines Chirurgen beginnt mit einem sehr guten Abitur, das zum Medizinstudium berechtigt. In 14 der 16 deutschen Bundesländer gilt ein Numerus Clausus von 1,0. In den beiden Ausnahmen Niedersachsen und Schleswig Holstein liegt der NC mit 1,1 nur unwesentlich höher. Das Medizinstudium dauert zwölf Semester. Nach dem vierten Semester legen Studenten die erste und nach dem praktischen Jahr im zwölften Semester die zweite ärztliche Prüfung ab.

Nun beginnt die eigentliche Ausbildung zum Chirurgen: die Facharztausbildung in einem Ausbildungskrankenhaus, die dann für diverse Chirurgie Jobs qualifiziert. Sie nimmt noch einmal sechs Jahre in Anspruch und schließt mit der mündlichen Facharztprüfung ab.

Spezialisierungen und Verdienst für Chirurgen

Hinter der Berufsbezeichnung Chirurg verbergen sich in Wahrheit insgesamt acht verschiedene Facharztrichtungen. Neben der Allgemeinchirurgie sind dies:

  • Gefäßchirurgie
  • Plastische und Ästhetische Chirurgie
  • Thoraxchirurgie (Brustkorb-Chirurgie)
  • Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Herzchirurgie
  • Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraumes)
  • Kinderchirurgie

Daneben gibt es noch eine Reihe von Facharztrichtungen, die operative Fähigkeiten vom Arzt verlangen können. Dazu gehören unter anderem die Frauenheilkunde, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die Urologie und die Neurochirurgie. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Chirurgen liegt brutto im Bereich zwischen 4.500 und 8.000 Euro. Chirurgen als Oberärzte und Chefärzte verdienen 7.000 bis 9.000 Euro brutto und Spezialisten sogar bis zu 12.500 Euro brutto.

Bild: pixabay.com, sasint, 1807541

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