Die Forschung entdeckt immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten natürlicher Quellen. Patienten mit chronischen Wunden könnten bald auf Heilung hoffen. Das vielversprechende Wundermittel wird aus Fischhaut gewonnen. "Wir alle kennen das Prinzip der Wundheilung. Nur eine Wunde, die sich verschließt, kann heilen", sagt Diethelm Tschöpe, Direktor des Diabeteszentrums NRW. Manche Krankheiten verursachen aber chronische Wunden, die von alleine nicht richtig verheilen. Häufig sind Diabetes-Patienten betroffen, die aufgrund von Empfindungsstörungen Wunden nicht gleich bemerken. Dann kann es sein, dass eine Infektion eintritt und die Heilung maßgeblich gestört wird. Das kann wiederum dazu führen, dass beispielsweise ein einzelner Zeh amputiert werden muss.
Die neue Fischhaut-Therapie besteht aus einem Transplantat mit "Fischhaut-Matrix". Material aus der Haut vom Dorsch scheint die Hautzellen anzuregen, wieder zu wachsen. Die zellfreie Collagenmatrix wird auf die Wunde aufgetragen und mit einem Verband fixiert. "Weitere Studienergebnisse müssen abgewartet werden", betont Professor Tschöpe. Allerdings verlaufen die Tests mit dem skandinavischen Produkt bei Patienten des Diabeteszentrums sehr vielversprechend, berichtet der Arzt. "Erste Effekte der Wundheilung sind in der Regel nach sieben Tagen schon zu erkennen, wenn die Wundränder beginnen, sich zu schließen."
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(dpa)