Flau im Magen: Ess-Störungen

Drei Mahlzeiten am Tag gehören für viele Deutsche ganz einfach zum Alltag. Krankenkassen bedauern jetzt aber die steigende Zahl von Versicherten mit einer Ess-Störung. Die Barmer GEK hat berechnet, dass die Zahl der Betroffenen zwischen den Jahren 2011 und 2015 bundesweit von etwa 390.000 auf rund 440.000 angestiegen ist. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent.

Die häufigsten Arten von Ess-Störungen sind Bulimie und Magersucht. "Oftmals nehmen die Betroffenen ihr Essverhalten nicht als krankhaft wahr. Hier ist die Rückmeldung von Eltern und Freunden gefragt", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK. Die Ärztin empfiehlt Betroffenen und Angehörigen die Rücksprache mit Experten, da die Störungen neben psychischen Beeinträchtigungen auch körperliche Schäden verursachen können.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Barmer GEK bundesweit 9.627 Fälle von Magersucht. "Den vermeintlich niedrigen Fallzahlen zum Trotz ist Magersucht gerade bei Frauen ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Denn die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen", erinnert Marschall. Zu den Hauptursachen für eine Ess-Störung zählen Experten vor allem Stress, Leistungsdruck und falsche Vorbilder. Die Krankenkasse hat dazu ein Ratgeberportal eröffnet: www.barmer-gek.de/a000690.

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(dpa)