Fleischersatzprodukte sind nicht immer gesünder als Fleisch

Fleischersatzprodukte sind nicht immer gesünder als Fleisch

Stiftung Warentest bestätigt nach der Durchführung eigener Untersuchungen den Fund von Mineralölspuren in Veggie-Würsten. Die Tofu-Wurst mit dem Markennamen „Taifun“ wird von dem Freiburger Unternehmen Life Food hergestellt und vertrieben. Wie die Ölrückstände in den Produktionskreislauf gelangen konnten, wurde bereits ermittelt. Eine alternative Methode zur Herstellung der Veggie-Würste ist allerding bislang noch nicht in Sicht.

Ölrückstände stammen aus Zellulosehüllen

Fakt ist, dass die betroffenen Veggie-Produkte nach wie vor so produziert werden, wie es bisher der Fall war. Laut einer offiziellen Stellungnahme von Life Food seien die entdeckten Mineralölrückstände gesundheitlich unbedenklich. Die EU-Lebensmittelaufsicht Efsa bestätigt diese Aussage nicht und äußert Bedenken. Ein Verbot für die Verwendung von Parrafinen gebe es zwar nicht, dennoch sind derartige Inhaltsstoffe aus Sicht der Efsa „potenziell besorgniserregend“. Die Mineralölrückstände stammen von den Zellulosehüllen der Tofu-Würstchen. Die Hüllen werden erst nach dem Räuchern oder Garen wieder von der „Taifun“-Wurst entfernt.

Fleischersatzprodukte schneiden allgemein schlecht ab

Die Firma Life Food steht mit ihrem Produkt nicht alleine da. Im Rahmen einer Ökotest-Studie ermittelten die Tester, dass von 22 getesteten Fleischersatzprodukten nur eines mit der Note „gut“ bewertet werden konnte. Stiftung Warentest bewertete immerhin sechs von 20 Veggie-Produkten mit dieser Note. Auffällig ist hierbei, dass Fleischersatz, welcher nicht in Würstchenform gepresst wurde, keine Mineralölrückstände aufweist. Im Gegensatz zu einem veganen Schnitzel muss eine Wurst mit einer Schutzhülle hergestellt werden. Bei Life Food kommen angeblich ausschließlich Sojabohnen aus ökologischem Anbau zum Einsatz. Es sei allerdings nie ganz auszuschließen, dass genveränderte Pflanzen enthalten sind. Aber auch beim Kauf von Fleisch und Fleischprodukten gibt es für die Verbraucher einiges zu beachten. Eine Übersicht über Gütesiegel, Richtlinien und Qualitätsmerkmale finden Sie hier.

Life Food ist ein Traditionsunternehmen

Life Food besteht seit rund 30 Jahren und hat seit 1995 einen Sitz in Hochdorf. Die dortige neue Produktionsstätte soll innerhalb der kommenden 20 Jahre mithilfe von 20 Millionen Euro ausgebaut werden. Das Wachstum des Unternehmens sank allerdings in den vergangenen Jahren von durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr auf knapp 3 Prozent. Grund dafür sei laut Unternehmenssprecherin Lina Cuypers der anhaltende „Vegan-Boom“, welcher zahlreiche neue Mitbewerber auf den Plan rief und somit den Konkurrenzdruck auf Life Food unerwartet schnell erhöhte.


Bildquelle: Pixabay, 621848, forwimuwi73

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