Veganismus – Ein Risiko für die Gesundheit?

Ein Jahr lang habe ich mich vegan ernährt. Kein Fleisch, keine Milch, kein Ei. Nicht einmal Gelatine war erlaubt. Doch nach einiger Zeit fühlte ich mich schlapp, dauerhaft müde und bekam brüchige Fingernägel. Natürlich ist es löblich, mit dem Essen auch ein Statement zu setzen, aber viele wichtige Vitamine und Spurenelemente kann uns vegane Kost einfach nicht bieten.

Beim Veganismus scheiden sich die Geister. Die einen respektieren es, die anderen fassen sich entsetzt an die Stirn und ärgern sich darüber, dass selbst die angebotene Sahnetorte abgelehnt wird. Im Gegensatz zu Vegetariern verzichten Veganer nicht nur auf Fleisch, sondern gänzlich auf tierische Produkte wie Eier, Milch und Honig.

Veganer leben gesünder und auch wieder nicht

Der positive Effekt liegt unbestreitbar in der Tatsache, dass Veganer weniger an Übergewicht und schlechten Cholesterinwerten leiden. Dadurch sinkt dementsprechend das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Krebs. Doch der Mangel an bestimmten Nährstoffen kann sich in anderen Erkrankungen niederschlagen. Insbesondere fehlt es bei einer veganen Ernährung an Vitamin B2, B12, Zink, Jod, Eisen und Calcium. Ein Mangel an Vitamin B12 hat jedoch erst nach Jahren gesundheitliche Auswirkungen. Dieses für die Blutbildung essenzielle Vitamin wird von unserem Körper bis zu 15 Jahre gespeichert.

Gesundheitliche Folgen der Mangelernährung

Chinesische Forscher fanden in einer Studie heraus, dass Veganer vor allem unter Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems leiden. Das Fehlen von wichtigem HDL-Cholesterin und Calcium führt schnell zu Schädigungen der Blutgefäße und der Knochen. Der Mangel an Vitaminen und Spurenelementen schlägt sich dabei in Symptomen wie Schwindel- und Schwächegefühl oder Gliederschmerzen nieder. Eine österreichische Ernährungsstudie hingegen zeigt, dass die Mangelernährung keineswegs gesundheitliche Auswirkungen hat. Veganer würden schließlich einen generell gesunden Lebensstil führen, der den Verzicht auf Tabak und Alkohol genauso einschließe, wie eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr und ausreichend Bewegung.

Vegan oder nicht vegan?

Außer Acht gelassen scheint jedoch die Tatsache, dass viele Menschen den Veganismus rein auf das Essen beschränken. In jedem Fall können die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit einer rein veganen Kost nicht gewährleistet werden. Bei mir gibt es jetzt Vegan nur noch phasenweise, denn nicht nur der Verstand, sondern auch der Körper merkt, dass man um tierische Produkte nicht gänzlich herumkommt.

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