Vorhofflimmern: Vorsorge rettet Leben

Mediziner sehen Vorhofflimmern als Vorbote für Schlaganfälle an, und deshalb verlangen sie ein Screening, das ältere Menschen flächendeckend auf die Herz-Rhythmus-Störung untersucht. Laut Zahlen der "World Heart Federation" ist Vorhofflimmern für ein Drittel aller Schlaganfälle verantwortlich.

"Durch Vorhofflimmern verursachte Schlaganfälle sind ausgedehnter und schwerer und fordern mehr Todesopfer als andere Schlaganfälle. Ein Screening kann gefährdete Personen davor schützen, überhaupt einen solchen zu erleiden", sagt Renate Schnabel vom Universitären Herzzentrum Hamburg und vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).

Bisher konnten rechtzeitige Screenings bei ein bis drei Prozent der 65- bis 75-Jährigen ein zuvor unerkanntes Vorhofflimmern feststellen. Herz-Experten verlangen nun Richtlinien und Programme zur systematischen Umsetzung einer Vorhofflimmern-Vorsorge. "Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind, können Sie Ihren Arzt bitten, Ihren Puls zu messen, oder Sie können selbst zu Hause überprüfen, ob er regelmäßig ist wie ein Uhrwerk", rät Renate Schnabel. "Sollte er unregelmäßig sein, können Sie ein EKG anfertigen lassen und ein eventuelles Vorhofflimmern diagnostizieren und medikamentös behandeln lassen."

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(dpa)